Der Weg zur Diagnose kann manchmal ganz schön steinig und lang sein, denn die medizinische Diagnostik ist ein Ausschlussverfahren nach Wahrscheinlichkeiten, sprich auf Erkrankungen mit einer statistisch geringen Wahrscheinlichkeit wird man erst gegen Ende des Marathons untersucht. Zudem muss man zugeben, ist unser Gesundheitssystem ziemlich träge. Allein schon die Wartezeiten für Fachärzte betragen teilweise schon Monate, von komplexen und teuren Untersuchungen möchte ich erst gar nicht anfangen ... und parallel werden aber die Symptome und Beschwerden immer schlimmer, so war es jedenfalls bei mir. Dazu gesellen sich Sprüche wie, "Frauen in ihrem Alter haben manchmal sowas.", "Medizinisch gesehen sind Sie gesund." oder der Klassiker: "Das ist psychisch!". Ich meine Entschuldigung, aber ich befand mich damals auf meinem ganz persönlichen Highway to hell! Bitte wer ist dann nicht psychisch angeschlagen?! Was ich dir damit sagen möchte:
Du bist nicht allein!
Und auch wenn ich heute wieder strahlen kann, so gab es doch Zeiten, wo ich sehr kämpfen musste und die sehr belastend waren.
Um dir zu zeigen, wie es geschafft habe durch zu halten, habe ich dir unten ein paar Leitsätze zusammengeschrieben, die mich sehr durch diese Zeit getragen haben.
Meine Tipps für dich:
Sei hartnäckig und selbstbestimmt. Kein Arzt, kein Therapeut, kein Alternativmediziner oder sonst jemand wohnt in deinem Körper. Entsprechend hat auch niemand darüber zu urteilen, ob du Schmerzen/Symptome hast oder nicht.
Vertrau dir und deinem Gefühl. Statistiken und Wahrscheinlichkeiten haben ihre Berechtigung, aber am Ende kennst du dich am besten.
Schreibe dir Symptome als Beweis und Erinnerung für dich selber auf. Ich hoffe zwar sehr, dass du diese Erinnerungen niemals benötigen wirst, aber der Weg kann sehr lang werden und wenn dir jemand beispielsweise 20 mal sagt, dass du gesund bist, dann wird dein Kopf das irgendwann glauben. Don't do that!
Nimm Vertraute zu wichtigen Untersuchungsgesprächen mit. Ich selbst bin eigentlich eher immer eine Amöbe und mache gerne alles alleine und selbst. Zudem mag ich auch kein Mitleid, aber es ist gut jemanden zu haben, der als nicht Betroffene*r mithört.
Verliere nicht den Glauben! Ich weiß, ein schwieriger Satz, weil er oftmals als Floskel oder nettes give away einem noch mitgegeben wird, aber tatsächlich wächst aus dem Glauben die mentale Kraft und Stärke, die du auf deinem Weg brauchst oder brauchen wirst.
Gönn dir Auszeiten! Versuche Dinge zu finden, die dich von deinem gesundheitlichen Zustand ablenken, damit dein Kopf und Körper Pause haben. Erlaube dir loszulassen und sorge gut für dich. Etabliere diese Auszeit in deinen Alltag und trage sie als Energiequelle in dir.
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